Regionalgespräch: Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten

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Wie bringen bürgerschaftliche Initiativen eine nachhaltige Stadtentwicklung voran? Und wie können Kommunen das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger unterstützen? Darum ging es beim Regionalgespräch des MehrWert-Projekts in Düsseldorf.
Flipchart mit gemaltem Baum und zwei Personen im Hintergrund
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Kommunen rufen den Klimanotstand aus und setzen sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele. Bürgerinnen und Bürger wollen ihr lokales Umfeld mitgestalten und engagieren sich in Gemeinschaftsgärten, Reparatur-Cafés, Lastenrad-Verleihen oder beim Foodsharing. Was braucht es, um gut zusammenzuarbeiten und Nachhaltigkeit gemeinsam zu gestalten? Wie können sich Kommunen und Initiativen gegenseitig unterstützen? Wie „ticken“ ehrenamtliche Gruppen und wie sehen die Rahmenbedingungen in der städtischen Verwaltung aus? Bei einem Regionalgespräch bot das MehrWert-Projekt jetzt Vertreterinnen und Vertretern aus Initiativen und Kommunen die Möglichkeit, sich kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und Wege zu einer guten Zusammenarbeit zu diskutieren.

Potenzial häufig nicht ausgeschöpft

Denn das Potenzial, das in erfolgreichen Kooperationen liegt, wird häufig nicht ausgeschöpft. Die Ursachen sind vielfältig: Mal haben Bürger-Gruppen die Sorge, bei einer Zusammenarbeit mit der Stadt ihre Unabhängigkeit zu verlieren, mal scheuen Kommunen davor zurück, „Präzedenzfälle“ zu schaffen, wenn sie einzelne Initiativen unterstützen. Und gelegentlich sind einfach die unterschiedlichen Arbeitszeiten und -weisen im Haupt- und Ehrenamt eine Hürde.   

Beispiele für gelungene Kooperationen 

Wie es gut zusammen geht, zeigt das Beispiel Ratingen: 2019 wurde dort von Bürgerinnen und Bürgern das Netzwerk "Ratingen nachhaltig" gegründet. Die Stadt Ratingen unterstützt die Arbeit des Netzwerkes und ist selbst Mitglied. Ebenfalls nachahmenswert: In Bochum vermittelt die Marketing-Gesellschaft im Rahmen des Projekts "Tapetenwechsel" leerstehende Ladenlokale in der City an Kreative, Start-ups und Initiativen aus der Bürgerschaft. So konnte beispielsweise die Bochumer Foodsharing-Gruppe vier Wochen lang gerettete Lebensmittel mitten in der Innenstadt verteilen. In Solingen hat die Stadtverwaltung das Netzwerk "Junge Expertise in Aktion für das Klima" ins Leben gerufen und fördert damit das Engagement junger Verwaltungskräfte.

Chancen und Herausforderungen

Ideen wie diese und viele praktische Tipps wurden beim Regionalgespräch geteilt. Doch auch Schwierigkeiten kamen zur Sprache. So stehen beide Seiten vor der Herausforderung, einmal Begonnenes zu verstetigen. Denn häufig sind es besonders motivierte Einzelpersonen in Initiativen und Verwaltungen, die die Dinge vorantreiben. Personelle Wechsel oder Überforderung im freiwilligen Engagement können positive Entwicklungen dann schnell ausbremsen. Feste und dauerhafte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Kommune sowie eine verlässliche Unterstützung stehen daher ganz oben auf dem "Wunschzettel" der Engagierten.

Weiteres Regionalgespräch in Münster

Mit nützlichen Anregungen und neuen Kontaktdaten gingen die Teilnehmenden am Ende auseinander. Für Kommunen und Initiativen aus dem Münsterland wird das MehrWert-Projekt in der zweiten Jahreshälfte 2020 ein weiteres Regionalgespräch ausrichten.

Kontakt: Helena Schmitz-Peiffer, E-Mail helena.schmitz-peiffer@verbraucherzentrale.nrw

Für Kommunen, die das bürgerschaftliche Engagement für Nachhaltigkeit unterstützen und sichtbar machen wollen, bietet das MehrWert-Projekt ein Online-Paket mit folgenden Bausteinen

  1. Mitmachkarte: Interaktive Karte zur Einbindung in die städtische Homepage mit Zoomfunktion, Initiativen nach verschiedenen Engagement-Kategorien geordnet, Kontaktmöglichkeit
  2. Termintipps: Übersicht über Veranstaltungen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der eigenen Stadt/Kommune
  3. Texte: Textinhalte zum Engagement für Nachhaltigkeit
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