Klimaschutz wird Küchen-Praxis

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In einer Evaluationsstudie zeigen Kitas, Schulen und Jugendherbergen eine hohe Zufriedenheit mit den Beratungs- und Unterstützungsangeboten des Projekts MehrWertKonsum. Alle befragten Einrichtungen haben Maßnahmen zur Abfallreduzierung und klimafreundlichen Speiseplanoptimierung unternommen.
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Wie beurteilen die teilnehmenden Kitas, Schulen und Jugendherbergen die Beratungs- und Unterstützungsangebote des Projekts MehrWertKonsum für eine klimafreundliche Gemeinschaftsverpflegung? Und welche Maßnahmen werden in der Küchen-Praxis umgesetzt, um die Menge an Speiseabfällen dauerhaft zu verringern, das Essensangebot klimafreundlich zu gestalten und damit zur Vermeidung von CO2-Emissionen beizutragen? Dies untersucht ein Expertenteam im Rahmen der externen Evaluation (Wirkungskontrolle) des Projekts. Ein Zwischenergebnis liegt jetzt vor und wurde bei einem Fachgespräch in der Geschäftsstelle der Verbraucherzentrale NRW diskutiert.

Online- und Telefonbefragungen durchgeführt

Für seine Untersuchung wertete das Evaluations-Team zum einen die Feedbackbögen zu den Informationsveranstaltungen, Workshops und Kochschulungen des Projekts aus. Zum anderen führten die Experten Online- und Telefonbefragungen mit Kitas, Schulen und Jugendherbergen durch, die in die Methodik der Abfallmessung eingewiesen worden waren,  Hinweise zur Verringerung von Speiseresten erhalten hatten und hinsichtlich einer klimafreundlichen Speiseplanung beraten wurden.

Praxisnaher Ansatz kommt gut an

Bei allen drei Veranstaltungsformaten zeigte sich eine hohe Zufriedenheit bei den Teilnehmenden. Und auch die Beratungsleistungen durch das Projekt werden von den beteiligten Einrichtungen als sehr hilfreich wahrgenommen. „Die wesentlichen Gründe dafür sind der praxisnahe Ansatz einschließlich der Anleitung der Abfallmessung vor Ort“,  heißt es im Evaluationsbericht.

Stärkere Sensibilisierung für das Thema Speiseabfälle

Die Küchenteams der Einrichtungen werden durch die Projektteilnahme in die Lage versetzt, selbstständig eine Abfallmessung durchzuführen und konkrete Schritte zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle einzuleiten. Insbesondere in Kitas und Schulen führte die systematische Erfassung der anfallenden Ausgabe- und Tellerreste – trotz des damit verbundenen Aufwands – zu einer stärkeren Sensibilisierung für die Problematik der Speiseabfälle.

Mit genauerer Kalkulation, angepassten Portionen und beliebten Gerichten zum Erfolg

In der Folge setzte dann auch die Mehrheit der beteiligten Einrichtungen die Empfehlungen des Projektteams zur Abfallreduzierung um. Ausgabereste werden insbesondere durch eine genauere Kalkulation der Produktionsmengen verringert. Weniger Tellerreste resultieren aus kleineren Portionsgrößen und dem Ersetzen von unbeliebten Gerichten durch beliebtere.

Speiseplanoptimierung trägt zu besserer CO2-Bilanz bei

Die bisher in der Evaluationsstudie betrachteten Fälle bestätigen zudem die These, dass durch Abfallreduzierung gespartes Geld von den Einrichtungen in hochwertigere Lebensmittel investiert wird. Der verstärkte Einsatz von regionalen und saisonalen Produkten beispielsweise wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz des Essensangebots aus, ebenso die Verwendung von weniger, dafür aber qualitativ besserem Fleisch. Kitas und Schulen, die selbst einkaufen und eine eigene Frischküche betreiben, können hier leichter umsteuern als Einrichtungen, die von einem Cateringunternehmen beliefert werden. Deshalb bezieht das Projekt MehrWertKonsum gezielt auch Caterer und Speiselieferanten in seine Angebote ein.

Neue Online-Formate werden gut angenommen

Wegen der Corona-Pandemie konnte das Projekt MehrWertKonsum seit März 2020 keine Informations- und Beratungsangebote mehr als Präsenzveranstaltungen durchführen. Die neu konzipierten und seit Mai 2020 angebotenen Online-Formate wurden von den Einrichtungen jedoch so gut angenommen, dass die Evaluation auch weiterhin eine Mischung aus analogen und digitalen Angeboten empfiehlt.

Weitere Informationen zur klimafreundlichen Gemeinschaftsverpflegung und alle Veranstaltungstermine für Kitas und Schulen finden Sie hier.

 

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