Kirchentag: MehrWert-Workshop für Ehrenamtliche im Gläsernen Restaurant

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Wie in der Großküche regionale Bioprodukte eingesetzt und Lebensmittelabfälle vermieden werden können, will der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund beispielhaft verdeutlichen. 
Ein Teller mit Essen, gehalten von einer Person, die ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Gläsernes Restaurant" trägt.
  • Wir unterstützen das Gläserne Restaurant mit einem Fortbildungsangebot für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. 
  • Reduzierung von Speiseresten als „Türöffner“ für mehr Klimaschutz in der Gemeinschaftsverpflegung und Beitrag zum SDG 12.3.
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Beim 37. Evangelischen Kirchentag in Dortmund will das Gläserne Restaurant wieder dafür sensibilisieren, welcher Ressourcenaufwand in unserer Ernährung steckt.

Im Zentrum „Stadt und Umwelt“ (Westfalenhalle, Halle 3) wird den Gästen vom 20. bis 22. Juni 2019 täglich ein vegetarisches Hauptgericht mit Vor- oder Nachspeise serviert. Die saisonalen Bio-Zutaten stammen von Betrieben aus der Region. Was dort nicht zu bekommen ist, bezieht das Restaurant aus öko-fairem Handel.

Damit will das Gläserne Restaurant ein Beispiel geben, dass „Bio“ auch in der Großküche möglich ist. 

Gäste können bei der Zubereitung der Mahlzeiten zusehen

„Gläsern“ ist das Restaurant gleich in mehrerer Hinsicht. So können die Gäste dabei zusehen, wie die zirka 1000 Mahlzeiten pro Tag entstehen. Die ehrenamtlichen Köchinnen und Köche lassen sich auf die Finger und in die Töpfe gucken. Gläsern im Sinne von transparent ist das Angebot auch, weil genau gesagt werden kann, wo die Erdbeeren oder der Salat herkommen, erläutert Enno Nottelmann, Vorsitzender im Ständigen Ausschuss Umwelt (StAU) des Kirchentages. Und schließlich gibt es zu jedem Essen ein kleines Rezeptbuch, in dem die regionalen Lieferanten der Lebensmittel vorgestellt werden. 

Lebensmittelverschwendung ist Schwerpunktthema

Besonders im Mittelpunkt steht diesmal das Thema „Reduzierung von Lebensmittelverlusten“. Sowohl den Mitwirkenden in der Küche als auch den Restaurantgästen soll vermittelt werden, dass gute Planung, richtige Lagerung und umsichtige Verarbeitung dazu beitragen können, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. In der Küche werden sowohl Abfälle als auch Speisereste von Tellern in durchsichtigen Behältnissen gesammelt. So soll veranschaulicht werden, was in einem Restaurantbetrieb weggeworfen wird. Die Gäste sind eingeladen, sich über das Thema zu informieren. 

Fortbildungsangebot für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer

Eine Frau referiert vor Publikum
Foto: Verbraucherzentrale NRW

Wie Abfälle in der Großküche und im Privathaushalt verringert werden können, darum geht es noch vor dem Start des Kirchentags bei einem Workshop des MehrWert-Projekts. Im Rahmen eines Fortbildungstages in der Arbeitswelt-Ausstellung DASA werfen am 18. Juni 2019 rund 40 Mitwirkende des Gläsernen Restaurants einen Blick auf Ursachen und Folgen der weltweiten Lebensmittelverschwendung.

Die Helferinnen und Helfer kommen teils aus Großküchen und haben professionell mit dem Thema zu tun, teils haben sie privat einfach Spaß am gemeinschaftlichen Einsatz beim Kirchentag oder Interesse an nachhaltiger Ernährung. 

Reduzierung von Speiseresten als „Türöffner“ für mehr Klimaschutz in der Gemeinschaftsverpflegung

Was kann also jeder einzelne tun, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden? Was können Unternehmen und Einrichtungen tun? Beim Workshop werden Good-Practice-Beispiele vorgestellt und über Ideen diskutiert. Denn unnötige Lebensmittelabfälle sind ein ethisches, ökologisches und ökonomisches Problem.

Das Globale Nachhaltigkeitsziel (SDG) 12.3 sieht daher vor, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren. Zudem können weniger Speisereste und Abfälle ein „Türöffner“ für eine klima- und umweltfreundliche Gemeinschaftsverpflegung sein. Es werden Kosten eingespart und damit finanzielle Spielräume geschaffen, die für den Einsatz von mehr biologischen und regional produzierten Lebensmitteln genutzt werden können.

Das Gläserne Restaurant ist eine feste Einrichtung auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Deutschen Evangelischen Kirchentag. Initiiert wurde das besondere gastronomische Anbot bereits in den 80er Jahren von Küchenprofis evangelischer Akademien und Bildungshäuser. Das Ziel: Vorreiter sein für eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung mit regionalen, saisonalen, ökologisch erzeugten und fair gehandelten Lebensmitteln. Umwelt- und Klimaschutz sollen durch leckere Mahlzeiten sinnlich erlebt werden können. Zugleich ist das Restaurant ein Fortbildungsangebot für Küchenkräfte und Azubis aus Tagungshäusern, Großküchen und Schulen. Theoretisch und praktisch erfahren sie mehr über eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung und nehmen das erworbene Wissen als Multiplikatoren in ihre Einrichtungen mit.

In der App „Gläsernes Restaurant“ gibt es Rezepte nach Saison sortiert und Infos zur ökofairen Verpflegung. 

Weitere Informationen auf der Website www.kirchentag.de

 

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