Großes Potenzial fürs Reparieren und Verschenken

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Reparatur-Cafés und Giveboxen regen besonders zum aktiven Mitmachen an. Sehr bekannt sind aber auch Gemeinschaftsgärten und Foodsharing, ergab eine repräsentative Umfrage des MehrWert-Projekts.
Mehrere Menschen in einer Werkstatt
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In den vergangenen Jahren ist in Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl von Gruppen und Initiativen entstanden, die sich für nachhaltigen Konsum und die Wertschätzung von Ressourcen und Lebensmitteln einsetzen. Beispiele sind Reparatur-Cafés, Foodsharing-Gruppen und Gemeinschaftsgärten. Insgesamt rund 750 solcher lokalen Initiativen hat die Verbraucherzentrale NRW erfasst.

Viele der ehrenamtlich organisierten Gruppen bieten Mitmach-Möglichkeiten für alle an. So können zum Beispiel kaputte Gegenstände unter Anleitung repariert oder Lastenräder kostenlos ausgeliehen werden. Doch auch für weitergehendes Engagement gibt es Möglichkeiten – etwa die Mitarbeit im Gemeinschaftsgarten oder der Einsatz als Lebensmittelretter:in.

Mit den MehrWert-Projekten begleitet und unterstützt die Verbraucherzentrale NRW seit 2015 die nachhaltig engagierten Gruppen. Doch wie bekannt sind die lokalen Initiativen in der Bevölkerung? Um dies herauszufinden, wurde das Marktforschungsinstitut imug mit einer repräsentativen Online-Befragung beauftragt. 2000 Personen nahmen daran teil und äußerten sich zu sechs verschiedenen Initiativentypen (Foodsharing, Gemeinschaftsgärten, Reparatur-Cafés, Lastenradverleihe, CleanUp-Aktionen, Giveboxen).

Kein Nischenthema mehr

Die Ergebnisse zeigen: Das bürgerschaftliche Engagement für Nachhaltigkeit ist weiten Teilen der Bevölkerung in NRW bekannt und kein Nischenthema mehr. So gaben beispielsweise jeweils mehr als 60 Prozent der Befragten an, bereits von Foodsharing und Gemeinschaftsgärten gehört zu haben. Etwa die Hälfte der Teilnehmenden kennt das Prinzip von Reparatur-Cafés, etwa 45 Prozent Lastenradverleihe, die eine klimafreundliche Mobilität voranbringen wollen.

Die ehrenamtlichen Aktivitäten dieser Gemeinschaften werden zudem sehr geschätzt. 86 Prozent der Befragten stimmten der Aussage "Diese Gruppen sind wichtig für den Umwelt- und Klimaschutz" zu. 89 Prozent waren der Meinung: "Unsere Gesellschaft braucht mehr Menschen, die sich in solchen Gruppen engagieren."

Konkrete lokale Angebote weniger bekannt

Die ganz konkreten Angebote der Initiativen vor Ort kennen allerdings deutlich weniger Menschen – mit einer Ausnahme: Mehr als 60 Prozent der Befragten wissen von Schenk- und Tauschregalen (Giveboxen) in ihrer Stadt. 30 Prozent sind eine lokale Foodsharing-Gruppe bekannt, 25 Prozent ein Reparatur-Café und 21 Prozent ein Gemeinschaftsgarten. Kostenfreie Lastenradverleihe, die es meist nur in größeren Städten gibt, sind den wenigsten (15 Prozent) schon einmal begegnet. Hier wäre es also wichtig, dass sich die lokalen Initiativen noch bekannter machen. Das MehrWert-Projekt unterstützt dabei mit seinen Workshops und Materialien zum Thema Öffentlichkeitsarbeit.

Attraktiv fürs eigene Engagement?

Wären solche Gruppen denn auch etwas, um selbst mitzumachen? Giveboxen und Reparatur-Cafés erhielten auf diese Frage mit je 73 Prozent die höchste Zustimmung. In den niedrigschwelligen Mitmach-Möglichkeiten dieser Initiativen liegt also ein großes Potenzial, viele Menschen an nachhaltigen Konsumpraktiken teilhaben zu lassen. Deutlich weniger Menschen können sich dagegen vorstellen, sich bei Gemeinschaftsgärten (47 Prozent Zustimmung) oder Lastenradverleihen (41 Prozent Zustimmung) aktiv einzubringen.

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