Weniger Lebensmittel wegwerfen oder ehrenamtlich Essen retten
Foodsaverin Isabel schildert im Gespräch anschaulich die Lebensmittelverschwendung in Deutschland und was jede und jeder dagegen tun kann. Millionen Tonnen Lebensmittel werden jährlich entsorgt, obwohl sie genießbar wären. So sortiert beispielsweise der Handel Obst und Gemüse aus, wenn es nicht mehr knackfrisch ist. Produkte nahe am oder mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum werden ebenfalls häufig aus den Regalen entfernt. In Bäckereien bleiben am Abend Brot und andere Backwaren übrig. Solche Lebensmittel werden von den Foodsavern eingesammelt und über sogenannte Fairteiler kostenlos an Menschen weitergegeben, die sie noch essen. Mehr als 100.000 aktive Lebensmittelretterinnen und -retter zählt der Verein foodsharing mittlerweile in Deutschland, Österreich und der Schweiz, berichtet Isabel.
Aber auch in Privathaushalten landet jede Menge gutes Essen im Müll – weil zu viel eingekauft, gekocht oder bestellt wurde. Die privaten Lebensmittelabfälle summieren sich auf etwa 75 Kilogramm pro Person und Jahr (Studie des Thünen-Instituts, 2019). Isabel erklärt, wie jede und jeder etwas dagegen tun kann – zum Beispiel, auf die eigenen Sinne zu achten und den "abgelaufenen" Joghurt erst einmal anzuschauen und vorsichtig zu probieren anstatt ihn sofort zu entsorgen.
Klima- und Umweltschutz auf dem Teller
Welche Auswirkungen die Nutztierhaltung auf Ressourcenverbrauch und Klima hat, besprechen Tim und Sophie mit Gerda. Diese engagiert sich bei der Slow Food Youth, dem jungen Netzwerk im Verein Slow Food Deutschland. Die Mitglieder setzen sich für eine nachhaltige Veränderung des Ernährungssystems ein. Dazu gehören eine gesteigerte Wertschätzung für Lebensmittel und eine bewusste Ernährungsweise. Um eine tierische Kalorie zu erzeugen, erklärt Gerda beispielsweise, braucht es sieben pflanzliche Kalorien. Würden insgesamt weniger Fleisch, Wurst und Milcherzeugnisse konsumiert, ließen sich Anbauflächen für Futtermittel sparen und wertvolle Naturräume wie Regenwälder besser schützen. "Mehr vegetarisch essen" lautet daher ihr Tipp für mehr Klima- und Umweltschutz auf dem Teller.
Anregungen für Schule und Freizeit
Die Slow Food Youth entwickelt kreative Aktionen, um ihre Anliegen publik zu machen. Einige können Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit oder in der Schule selbst gut umsetzen. Zum Beispiel eine "Schnippeldisko" veranstalten: In der Gruppe wird gerettetes Gemüse geschnippelt, dann kocht man damit vegetarische Gerichte und am Ende sitzen alle zusammen und essen. "Eine super Idee", finden die beiden Podcaster Sophie und Tim.
Zum "Zukunftsesser"-Podcast