Erfolgreich in sozialen Netzwerken

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Ganz passend: Aufgrund der Corona-Beschränkungen fand der MehrWert-Thementreff "Mehr Sichtbarkeit durch Social Media" als Video-Konferenz statt. 
Teilnehmer*innen einer Videokonferenz

Ganz passend: Aufgrund der Corona-Beschränkungen fand der MehrWert-Thementreff "Mehr Sichtbarkeit durch Social Media" als Video-Konferenz statt.

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Ob Gemeinschaftsgarten, Lebensmittelretter oder Clean-up-Gruppe: Nachhaltige Initiativen leben davon, dass sich Menschen aktiv einbringen. Aber dafür müssen sie wahrgenommen werden und möglichst viele Interessierte erreichen. Wie kann Social-Media-Kommunikation dabei helfen? Welche Plattformen eignen sich? Wie legt man am besten los? Und wie gehen Initiativen in der Vielstimmigkeit der sozialen Medien nicht unter? Darum ging es beim Thementreff "Mehr Sichtbarkeit durch Social Media" am 5. Mai 2020. 

Das MehrWert-Projekt will mit den Thementreffs Raum zum Austausch bieten und praktisches Wissen für das Engagement vermitteln. Die lokale Agenda 21 in Köln-Pulheim hatte sich für das Angebot angemeldet – eigentlich wollte man vor Ort zusammenkommen. Doch die Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie machten diese Planung zunichte. Die Alternative: eine Online-Konferenz per Video-Tool. Für das MehrWert-Team eine neue Situation, die jedoch auch Vorteile hatte. Denn so konnten Interessierte aus Düsseldorf, Lippe, Coesfeld, Neuss und Bonn ganz ohne zusätzlichen Zeit- und Energieaufwand für die Anreise an dem Treffen teilnehmen. 

Grundlegende Informationen und Erfahrungen aus der Praxis

Tim Schwermer vom MehrWert-Projekt moderierte den Austausch und gab zu Beginn einen Einblick in die Vor- und Nachteile der Facebook-Nutzung. Social-Media-Redakteurin Sarah Wenzel stellte die Plattformen Instagram und Twitter vor. Praktische Erfahrungen aus Sicht einer Initiative steuerte Julia Merkelbach vom Netzwerk "Ratingen nachhaltig" bei. 

Neben offenen Vernetzungstreffen und Aktionen machen bei den Ratingern eine Internetseite mit Neuigkeiten und Veranstaltungskalender, lokale Pressearbeit, ein regelmäßiger Newsletter und Kommunikation bei Facebook und Instagram einen wichtigen Teil der Arbeit aus. "Wir sind erst seit zirka einem Jahr richtig aktiv und zu unseren analogen Veranstaltungen kommen doch recht viele Leute. Zu den Kleidertauschpartys zum Beispiel je nach Jahreszeit zwischen 250 und 400", berichtete Julia Merkelbach. "Von daher denken wir, dass unsere Reichweite für das erste Jahr ohne wirkliche Geldmittel ganz okay ist. Der Newsletter kommt bei uns richtig gut an. Es sind zwar nur 150 Abonnentinnen und Abonnenten, aber dafür strategisch wichtige wie Parteien, Unternehmen und andere Initiativen." 

Nicht zu unterschätzen ist allerdings der Aufwand für die regelmäßige Kommunikation auf den verschiedenen Kanälen. "Social Media lohnt sich, muss aber auch aktiv genutzt werden. Wie viel Zeit investiert wird, muss von der Initiative individuell entschieden werden", so Sarah Wenzel. Dass es hier Grenzen gibt, brachte eine andere Initiativenvertreterin auf den Punkt: "Eine Stunde pro Woche, mehr ist für uns nicht möglich."

Raus aus der "Filterblase" – so geht‘s

Umso wichtiger ist es, möglichst nicht nur die Menschen in der eigenen "Filterblase" zu erreichen, die sich ohnehin bereits engagieren und dem Thema nachhaltiger Konsum nahestehen. Wie kann das gelingen? "Mit anderen Vereinen vernetzen, zum Beispiel lokalen Sportvereinen", rät Julia Merkelbach. Und dies nicht nur online, sondern auch analog. So führte die Clean-up-Gruppe im Netzwerk "Ratingen nachhaltig" beispielsweise eine Müllsammelaktion gemeinsam mit dem örtlichen Eishockey-Club durch. Außerdem gehen die Aktiven bewusst auf verschiedene Veranstaltungen und suchen die Begegnung. 

"Über Facebook und Instagram kann eine weite Zielgruppe erreicht werden. Da Facebook das ältere Netzwerk ist und in Deutschland viel mehr Nutzerinnen und Nutzer hat als Instagram (zirka 32 Millionen versus 20 Millionen), lohnt es sich, Facebook zu nutzen. Generell sollte aber ein Portfolio aus verschiedenen Kanälen, zum Beispiel auch Newsletter, bestehen", erläuterte Tim Schwermer. 

Ausprobieren und Erfahrungen sammeln

Ein Patentrezept konnte an dem Abend nicht vermittelt werden. "Alles ist auch ein Erfahrungsprozess - nach dem Motto ,Learning by doing‘. Traut euch, Menschen über die Kanäle zu erreichen, zu posten und euch für Veranstaltungen anderer zu interessieren", riet Tim Schwermer. Er verwies zudem auf die Algorithmen der Netzwerke, die es erfordern, andere Seiten zu „liken“, um die eigene Reichweite und Sichtbarkeit zu vergrößern. 

Zum Abschluss wurde im "Open Space" noch über andere Tools wie Slack, Mentimeter und Think Space gesprochen. Die Corona-Situation sorgt insgesamt dafür, dass Online-Kommunikation auch für Initiativen noch mehr an Bedeutung gewinnt. "Wir sind schon etwas erfahren, was das Ganze angeht. Wir nutzen Video-Konferenz-Tools für unsere Agenda-Stammtische", berichtete ein Vertreter von der Lokalen Agenda Pulheim. 

Positives Feedback 

Insgesamt gaben die 13 Engagierten, die an der Video-Konferenz teilnahmen, ein positives Feedback und wünschten sich weitere solcher Veranstaltungen. Das MehrWert-Projekt war mit dem Online-Start ebenfalls zufrieden: "Auch wenn wir natürlich hoffen, dass wir uns bald wieder im echten Raum treffen, war das eine spannende Veranstaltung und ein guter Start", sagt Tim Schwermer. Die nächste MitWirkstatt (Vernetzungstreffen für Engagierte) findet am 20. Juni ebenfalls online statt. "Das wird eine Herausforderung, aber wir freuen uns auf viele engagierte Gruppen!" 

Die nächste MitWirkstatt findet am 20. Juni online statt. Thematisiert werden die aktuellen Herausforderungen für Initiativen in Corona-Zeiten und die Erfahrungen, die engagierte Gruppen in den vergangenen Monaten gesammelt haben. Nähere Infos folgen auf mehrwert.nrw.

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