"Eine Nachhaltigkeitsstrategie muss genauso nach innen wirken wie nach a

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In einem Fachgespräch diskutierte das MehrWert-Projekt mit Vertreter:innen von Land, Kommunen, Wissenschaft und Initiativen, wie das bürgerschaftliche Engagement für nachhaltigen Konsum in kommunale Nachhaltigkeitsstrategien integriert werden kann. 
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Die Erarbeitung von kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien geht in NRW gut voran. Viele Städte und Gemeinden sind bereits in der Umsetzung, einige arbeiten auch schon an einer Fortschreibung und einem System für eine fortlaufende Nachhaltigkeits-Berichterstattung. Andere machen sich gerade auf den Weg. Aber wie genau sieht es mit der praktischen Umsetzung aus? Kommen wir dem Ziel einer nachhaltigen Transformation tatsächlich näher? Sind wir im Machen auf lokaler Ebene besser als auf nationaler? Wo liegen die Hindernisse? Und wie lässt sich das bürgerschaftliche Engagement erfolgreich in die kommunale Strategie integrieren? 

Online-Erfahrungsaustausch und Diskussion

Darum ging es beim Fachgespräch des MehrWert-Projekts im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2021. Online nahmen Vertreter:innen des NRW-Umweltministeriums, der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW, der Städte Arnsberg, Bonn, Bottrop, Düsseldorf, Kreis Euskirchen und  Hamm sowie die Initiativen Ratingen Nachhaltig, Ernährungsrat Rhein-Kreis Neuss und foodsharing Bochum teil. Diskussionsbeiträge aus der Wissenschaft steuerten das Deutsche Institut für Urbanistik (DIFU), das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), die Stiftung Mercator und die Universität Bonn bei. 

In seinem Impulsvortrag stellte Dr. Jonas Grauel, stellvertretender Leiter des Projekts MehrWertKonsum, die Erkenntnisse aus der Arbeit der Verbraucherzentrale NRW mit Initiativen für nachhaltigen Konsum vor. Carlo Schick, Projektmitarbeiter der LAG 21 NRW, berichtete über das Projekt Global Nachhaltige Kommune. In Breakout Sessions tauschten die Teilnehmenden Erfahrungen und gute Beispiele aus und entwickelten gemeinsam Empfehlungen, wie das Zusammenwirken von Kommunalverwaltung und Ehrenamt weiter vorangebracht werden kann. Denn: "Das Potenzial der Initiativen darf nicht nur aus Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsgründen, sondern auch aus Demokratiegründen nicht verspielt werden", mahnte Anne Roth vom DIFU .

Bürgerschaftliche Initiativen wünschen sich Wertschätzung und Unterstützung 

Bürgerschaftliches Engagement ist besonders in den Handlungsfeldern Ressourcenschutz, nachhaltige Konsummuster und Kreislaufwirtschaft und damit in etwa einem Drittel der Maßnahmen in Nachhaltigkeitsstrategien bedeutsam. Initiativen wie Repair-Cafés, Gemeinschaftsgärten, Lastenradverleihe oder foodsharing machen nachhaltige Alltagspraktiken für Bürger:innen dabei konkret erfahrbar. Für die Engagierten ist es wichtig, dass ihr Einsatz wertgeschätzt und möglichst durch Verwaltung und Politik gefördert wird. Hilfreich ist es, wenn Kommunen klare Ansprechpartner bieten, die Initiativen über ihre Website sichtbar machen, Unterstützung bei erforderlichen Genehmigungen leisten und auch finanziell fördern.

Kommunales Wirtschaften muss glaubhaft nachhaltig ausgerichtet sein 

Die Kommunen sollten auch selbst nachhaltig wirtschaften und authentisch sein. Angesichts großer Dienstwagen beispielsweise kann die Förderung eines einzelnen Lastenrads schnell wie "Greenwashing" erscheinen. "Eine Nachhaltigkeitsstrategie muss genau so nach innen wirken wie nach außen", brachte es Carlo Schick auf den Punkt. 

Auf einer digitalen Pinnwand wurden während der Veranstaltung Gedanken, Vorschläge und Kommentare zusammengetragen und am Ende wichtige Schlussfolgerung festgehalten. Eine lautete: Es fehlt bisher noch eine funktionsfähige, digitale Schnittstelle, um die nachhaltige Transformation in den Kommunen zu begleiten. Wichtig wäre ein (Projektmanagement-)Tool, durch das der jeweilige Stand der Umsetzung,

Fortschritte und Erfolge sichtbar werden, damit man weiß, wo man steht.

Außerdem wichtig: der persönliche Kontakt von Initiativen in die Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik. Hier sind beide Seiten und beide Richtungen gefragt. Kommunalverwaltungen können ermutigt werden, auf Initiativen zuzugehen, und ehrenamtliche Gruppen können ihre Anliegen direkt bei der Kommunalpolitik vortragen.
 

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