Wie kann nachhaltiges Engagement in NRW vorangebracht werden? Darüber diskutierten 28 Aktive bei der Regionalen MitWirkstatt in Düsseldorf.
Draußen liegt ein Hauch von Frühling in der Luft, drinnen sprießen frische Ideen für mehr Nachhaltigkeit in NRW: Bei unserer Regionalen MitWirkstatt am 16. Februar 2019 in Düsseldorf haben sich 28 Aktive aus NRW intensiv ausgetauscht und kreativ an Lösungen für verschiedene Aspekte des lokalen Engagements gearbeitet. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter von Reparatur-Initiativen, Gemeinschaftsgärten, Leihläden und Tauschringen, Solidarischer Landwirtschaft, Foodsharing und Slow Food-Youth, aber auch interessierte Einzelpersonen.
Vor Ort wird’s angepackt
In der Eröffnungsrunde stellten sich die Initiativen und Gruppen kurz vor und nannten ihre Ziele für das Jahr 2019. Dabei wurde die Vielfalt des Engagements greifbar: Garten- und Reparaturwissen vermitteln, Lebensmittel retten, Plastik vermeiden, ein Bewusstsein für Permakultur schaffen, Ressourcen schonen, sich für gutes und fair produziertes Essen einsetzen, Kinder und Jugendliche für Nachhaltigkeit begeistern – vor Ort wird‘s angepackt. Aufmerksame Zuhörerin war Katharina Burusig, Referentin für Ernährungspolitik und nachhaltigen Konsum im NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). „Ich freue mich, die vielen guten Ideen kennenzulernen, die wir mit dem MehrWert-Projekt unterstützen wollen“, sagte sie auch im Namen von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der MitWirkstatt ihre Grüße übermittelte.
Mitmacher/-innen werden gebraucht
Neue Mitglieder und Unterstützer finden, Aktionsbündnisse knüpfen, junge Menschen gewinnen - das ist das Anliegen von vielen der Gruppen. Denn das ehrenamtliche Engagement kommt auch an seine Grenzen, wenn die Aufgaben auf wenige Schultern verteilt sind und der Nachwuchs fehlt. Ganz praktisch schilderten dies beispielsweise Aktive des Vereins „Gemeinschaftsgärten Essbares KleverLand e.V.“, denen der heiße Sommer 2018 täglich frühmorgens und spätabends Bewässerungs-Einsätze abverlangte. Wenn dann noch eine Internetseite gepflegt, Social Media bedient und Veranstaltungen besucht oder ausgerichtet werden wollen, droht Überforderung.
Barcamp-Sessions mit selbst gewählten Themen
Um „(Motivations-)Strategien für Jugendliche“, „Netzwerke aufbauen“, oder „Social Media/Digitalisierung“ ging es daher bei den Workshops am Nachmittag. Die Themen der sogenannten Barcamp-Sessions waren zuvor gemeinsam bestimmt worden. Angesprochen wurde auch die Wertschätzung des Ehrenamts. Dazu könne die Unterstützung durch Kommunen beitragen - zum Beispiel durch Schaffung fester Stellen und verlässlicher Ansprechpartner in der Verwaltung. Die Zielsetzung des MehrWert-Projekts, Engagement sichtbar zu machen und damit zu mehr Wertschätzung beizutragen, wurde begrüßt. Lokale Aktionsbündnisse sind beispielsweise mit der Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW denkbar, die in 19 Städten präsent ist. Mit Runden Tischen oder Bürgeranträgen können Anliegen an die lokale Politik herangetragen werden. Städtische Wirtschaftsbetriebe oder Entsorgungsunternehmen sind mancherorts gute Partner. Diesen Tipp gab Oliver Jantz von der Duisburger Initiative „Düsentrieb“, in der gemeinsam mit Jugendlichen Computer repariert oder nachgerüstet werden.
Vernetzung gewünscht
Solche Anregungen zusammenzutragen, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen sind auch Sinn und Zweck der MitWirkstätten. Am Ende stand ein positives Feedback zu dem Angebot von regionalen Vernetzungstreffen. Das nächste ist übrigens schon in Planung: Im Juli wird es den nächsten Workshop geben – diesmal im Ruhrgebiet.