Erfahrungsbericht Elektrofahrrad Richard F. W.

Hier teilen Elektro-Radler ihre Erfahrungen gern mit anderen Menschen, die darüber nachdenken, sich ein Elektrofahrrad zu kaufen.
Richard Wagner und sein Elektrofahrrad

Hier teilen Elektro-Radler ihre Erfahrungen gern mit anderen Menschen, die darüber nachdenken, sich ein Elektrofahrrad zu kaufen. Ihr Erfahrungsbericht hilft Interessierten, persönliche Argumente für oder gegen die Anschaffung eines Elektrofahrrads abzuwägen und bietet eine erste Orientierung bei der Vielzahl an verfügbaren E-Rad-Typen.

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Richard F. W. (Bildung, Düsseldorf)
- fährt seit 2012 ein Elektrofahrrad
- benutzt es wöchentlich
- fährt ein Riese & Müller Culture, Bosch-Mittelmotor

Warum haben Sie sich für ein Elektrofahrrad entschieden?

Ich hatte mehrere Gründe, ein Pedelec zu kaufen:

  • Pendeln zur Arbeitsstelle. Pro Weg ist die Entfernung ca. 18 Kilometer.
  • Erleichterung bei Transporten:  mit dem Pedelec kann ich Lastenanhänger und Kinder- bzw. Enkel-Anhänger bequemer ziehen.
  • Freizeittouren (mit Gepäck) sind auch in bergigen Gegenden leichter möglich, z.B. im Bergischen Land oder in der Eifel.
Was war Ihnen beim Kauf Ihres Elektrofahrrads wichtig?

Geachtet habe ich besonders auf

  • langlebige und gute Technik,
  • eine unkomplizierte Handhabung,
  • vielfältige Einsetzbarkeit,
  • die Möglichkeit, das Rad als Transportfahrzeug (mit Anhängerkupplung) zum Einkauf und für Kindertransport zu nutzen.
Wie haben Sie Ihr Elektrofahrrad ausgewählt?
  • Recherche in Fachzeitschriften
  • Probefahrt im Fahrradfachgeschäft
Beschreiben Sie bitte anschaulich zwei typische Szenarien, in denen Sie Ihr Elektrofahrrad im Alltag nutzen.
  • Das tägliche Pendeln zur Arbeitsstelle
  • Rad-Touren mit Gepäck in bergigen Gegenden
Wie funktioniert das mit dem Laden – auch unterwegs?

Das ist generell ein Problem auf längeren Touren, da es kaum direkte und offizielle Lademöglichkeiten gibt (abschließbare Schließfächer für Akku und Ladetrafo wie z. B. in Dormagen S-bahnhof bzw. Zons Altstadt-Parkplatz). Die Düsseldorfer Systeme mit SMS-Code etc. sind viel zu kompliziert und funktionieren nicht (Erfahrungswert). Meist wird dann informell bei einer Tourpause in einer Gastronomie nach einer Steckdose gefragt und das Laden dort ist für ca. 1 Stunde meist auch möglich. Dieser informelle Service wird dann mit einem (großzügigen) Trinkgeld bezahlt.

Die "Stromtanken" der Stadtwerke Düsseldorf bei 30 ausgewählten Außengastronomien/Sommerbiergärten im Stadtgebiet sind völlig unpraktisch. Sie bestehen nur aus offen liegenden Mehrfach-Steckdosen, die nicht gegen Regen geschützt sind. Bei Benutzung muss man unmittelbar bei seinem (ca. 700 Euro teuren) Akku sitzen und diesen bewachen... Das ist nicht nutzerfreundlich und nicht durchdacht.

Was mögen Sie an Ihrem Elektrofahrrad?

Mir gefallen die Schnelligkeit und Geländegängigkeit.

Was nervt Sie an Ihrem Elektrofahrrad? Welche Nachteile sehen Sie?

Das häufige Nachladen: mein 400 Wh-Akku reicht nach sechs  Jahren nur noch für 50 Kilometer unterstütztes Fahren. Ich müsste mir demnächst einen neuen Akku mit höherer Kapazität kaufen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihrem Elektrofahrrad im Straßenverkehr gemacht?

Keine besseren oder schlechteren als mit einem normalen Fahrrad.  Ein Problem ist generell, dass man als Fahrradfahrer im Mischverkehr (und das ist der Normalfall in Düsseldorf) von Autofahrern meist nicht als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer respektiert wird und die meisten Autofahrer (bewusst oder unbewusst) gegen § 1 der StVO (gegenseitige Rücksichtnahme) verstoßen. Im Mischverkehr in der Großstadt gilt das "Recht des Stärkeren".
Speziell als Elektrofahrrad-Fahrer wird man von Autofahrern nicht als solcher erkannt und vom Autoverkehr unterschätzt, was die ca. 5 km/h höhere (Durchschnitts-) Geschwindigkeit betrifft. Da hilft zur Selbstverteidigung in der Stadt nur defensives gebremstes Fahren mit dem E-Bike, was ja nicht Sinn der Sache ist. Nötig wäre eine veränderte Verkehrspolitik mit weniger Autos und mit mehr geschützten Fahrradspuren wie in Holland oder Dänemark. Oder in London.

Inwiefern wurden Ihre Erwartungen an ein Elektrofahrrad erfüllt, nicht erfüllt oder übertroffen?

Voll erfüllt. Aber die sicheren Abstellmöglichkeiten für ein so teures Fahrrad sind nicht vorhanden. Stundenweise mietbare abschließbare Fahrradboxen (mit Steckdosen!) in den Städten bzw. radtouristischen Zielen wären eine Lösung.

Würden Sie sich nochmal zum Kauf eines E-Bikes entschließen?

Ja. Denn die Technik entwickelt sich weiter und diese elektromobilen Fahrzeuge werden immer besser.

Was möchten Sie am Thema interessierten Menschen sonst noch mitteilen?

Eine Probefahrt beim Fahrradhändler machen

Freizeittouren (mit Gepäck) sind auch in bergigen Gegenden leichter möglich,
z.B. Bergisches Land, Eifel.
Würden Sie sich nochmal zum Kauf eines E-Bikes entschließen?
Ja. Denn die Technik entwickelt sich weiter und…
Was mögen Sie an Ihrem Elektrofahrrad?
Schnelligkeit und Geländegängigkeit

Wir danken und wünschen gute Fahrt!

Selfie Richard W. Wagner

 

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