Zum dritten Mal vergibt das MehrWert-Projekt den Nachwuchspreis MehrWert NRW. Kooperationspartnerinnen sind auch 2021 wieder die Effizienz-Agentur NRW und die NRW.BANK.
Foto:
Shutterstock, Cookie Studio / Adobe Stock, olly
Zum dritten Mal vergibt das MehrWert-Projekt den Nachwuchspreis MehrWert NRW. Kooperationspartnerinnen sind auch 2021 wieder die Effizienz-Agentur NRW und die NRW.BANK.
On
Über den Nachwuchspreis MehrWert NRW
Mit dem Nachwuchspreis MehrWert NRW werden Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die Verbraucher:innen darin unterstützen, sparsam mit Ressourcen umzugehen. Der Preis richtet sich an Studenten:innen und Absolventen:innen, die an Hochschulen in NRW ein ressourceneffizientes Produkt oder einer ressourcenschonende Dienstleistung entwickelt haben. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 EUR dotiert.
Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen. Vielen Dank für die vielen innovativen Einreichungen! Die diesjährigen Gewinner:innen werden hier Ende Juli bekanntgegeben und im Rahmen des Effizienz-Preis NRW im November 2021 ausgezeichnet.
Voraussetzungen für eine Bewerbung
Sie sind Student:in oder Absolvent:in einer Hochschule aus NRW.
Das Produkt bzw. die Dienstleistung ist für Verbraucher:innen konzipiert und unterstützt diese dabei, Ressourcen effektiv zu schonen.
Das Produkt/die Dienstleistung ist noch nicht am Markt platziert.
Das Einreichen von Gruppenarbeiten ist möglich.
Das Produkt oder die Dienstleistung muss im Rahmen des Studiums entstanden sein. Es ist dabei unerheblich, in welchem Studienfach es entstanden ist. Bei einem Produkt sollte ein Modell oder ein realitätsgetreuer Entwurf vorhanden sein.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Kriterien
Das Produkt bzw. die Dienstleistung ist an Bedürfnissen von Verbraucher:innen ausgerichtet.
Das gewünschte ökologische Verhalten wird durch das Produkt bzw. die Dienstleistung leicht oder sogar unvermeidbar gemacht.
Die Nutzung des Produktes bzw. der Dienstleistung bietet dem Nutzer eine positive Erfahrung.
In der Herstellung des Produkts bzw. der Bereitstellung der Dienstleistung wird auf Ressourcen verzichtet, deren Gewinnung im Normalfall mit negativen Umwelt- und Sozialfolgen behaftet ist.
Das Produkt ist langlebig und robust gebaut.
Das Produkt lässt sich intensiv nutzen und den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend anpassen.
Die Dienstleistung funktioniert zuverlässig und ist flexibel anwendbar.
Das Produkt ist wartungs- und reparaturfreundlich, lässt sich upgraden bzw. refurbishen (zur weiteren Nutzung wieder aufarbeiten) und leicht und umweltfreundlich reinigen.
Durch die Nutzung von Produkt und Dienstleistung sowie bei der Entsorgung des Produkts wird Abfall reduziert oder ganz vermieden.
Die Jury
Die Beurteilung der eingereichten Beiträge und die Entscheidung über die Preisträger erfolgt durch eine Jury aus Expert:innen aus Verbraucherschutz, Politik und Wissenschaft. Für die Prämierten steht eine Gesamtsumme von 3.000 Euro zur Verfügung. Die Jury entscheidet, ob diese Summe auf einen, zwei oder drei Preisträger:innen verteilt wird. Zusätzlich ist die Vergabe eines Sonderpreises möglich. Die Entscheidung der Jury kann nicht angefochten werden; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Der Nachwuchspreis MehrWert NRW ist 2017 aus der Kooperation zwischen der Effizienz-Agentur NRW und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hervorgegangen. Die Effizienz-Agentur NRW zeichnet seit 2000 im zweijährigen Rhythmus ressourceneffiziente Produkte und Dienstleistung von produzierenden Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen mit dem Effizienz-Preis NRW aus.
Der Nachwuchspreis ergänzt dies, indem er die innovativen Ideen von jungen Leuten ins Rampenlicht rückt. Er prämiert herausragende studentische Arbeiten, die zur Verbreitung eines ressourcenschonenden Konsumverhaltens beitragen, und ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.
Computergehäuse „Pius“ Jonathan Pohlke, Student des Nachhaltigen Designs an der ecosign/Akademie für Gestaltung Köln
Mehr als 22 Millionen Exemplare des Einplatinen-Computers „Raspberry Pi“ wurden bis Ende 2018 weltweit verkauft. Klein, kostengünstig und mit einer Open-Source-Software versehen ermöglichen die kleinen Geräte vielen Menschen den Einstieg in die digitale Welt und dienen als einfacher Computer, Steuerungsmodul oder Mediaplayer. Mit dem Gehäuse „Pius“ von Jonathan Pohlke ist der Rechner vor Luftfeuchtigkeit, Schmutz und anderen äußeren Einflüssen geschützt - und das ganz ohne Kunststoff. „Pius“ besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Karton und wird durch eine clevere Falttechnik zusammengebaut. Dies ermöglicht einen Verzicht auf Kleber sowie einen verpackungsarmen Versand. Am Ende der Nutzung kann das Gehäuse wieder in den Verwertungskreislauf gegeben werden.
„Pius“ hat die Jury durch seine schlichte und gleichzeitig effektive Gestaltung überzeugt. Das Produkt verbindet Technik mit zeitlosem Design und zeigt, dass nachhaltige Innovationen ganz einfach sein können.
Kategorie Dienstleistung
App „GreenB“ Maximilian Both, Jan Drzymalla, Jannick Höper und Sebastian Theißen, Studiengang Green Building Engineering der Technischen Hochschule Köln
Die von den vier Studenten entwickelte App „GreenB“ soll Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung angesichts der großen Vielfalt an Bauprodukten für Renovierung, Sanierung und Neubau bieten. Sie adressiert damit einen wichtigen Markt und einen Produktbereich mit großen Potenzialen für Ressourcenschonung und Klimaschutz. Mit Hilfe von eingescannten Strichcodes prüft die App Ökobilanzen, Umweltzertifikate, soziale Produktionsstandards und chemische Inhaltsstoffe zum Beispiel von Dämmplatten, Farben oder Dichtungsmaterialien und macht erkennbar, wie umwelt-, gesundheits- und sozialverträglich ein Produkt ist.
„GreenB“ schafft damit Transparenz bei der Auswahl umweltfreundlicher und schadstoffarmer Bauprodukte und erleichtert einen nachhaltigen Konsum. Eine große Chance der App sieht die Jury auch darin, dass bei den Anbietern ein Wettbewerb um ressourcenschonendere Produkte angeregt werden könnte.
Kategorie Vision
Designfiktion „Schlaraffenstadt 2040“ Sabrina Großkopp, Studentin des Graduiertenprogramms „Heterotopia Design“ an der Folkwang Universität der Künste Essen
In ihrer Designfiktion „Schlaraffenstadt 2040“ überträgt Sabrina Großkopp den Kreislaufgedanken konsequent auf die urbane Lebensmittelproduktion. Biomüll und menschliche Ausscheidungen werden in einem neuartigen Recyclingsystem zu Flüssigdünger aufbereitet, der wiederum den Anbau von Nahrungspflanzen ermöglicht. Industriedünger sind damit verzichtbar. Für die „Schlaraffenstadt 2040“ entwirft Sabrina Großkopp unter anderem eine interaktive öffentliche Toilette und einen Müllschlucker als konkrete Objekte. Zudem skizziert sie ein Liefersystem für die in der Stadt produzierten Lebensmittel und ein Bonusprogramm für die teilnehmenden Verbraucherinnen und Verbraucher. Ihre Entwürfe laden zur Diskussion über eine mögliche Stadt der Zukunft ein.
Die Jury sieht das hohe transformative Potenzial dieser Arbeit und unterstreicht mit dem Preis, wie wichtig mutiges utopisches Denken auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist.