Digitale Tools eröffnen neue Wege fürs Engagement

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Bei unserer Online-MitWirkstatt tauschten sich Engagierte über die Herausforderungen und Chancen für nachhaltige Initiativen in Corona-Zeiten aus. Ein Fazit: Persönliche Treffen sind enorm wichtig, aber neue Kommunikationskanäle haben auch Vorteile. 
Screenshot, auf dem die Teilnehmenden zu sehen sind
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Kontaktbeschränkungen, Veranstaltungsverbote, geschlossene Räume – die Corona-Krise hat sich seit März massiv auf die Arbeit von Gruppen und Initiativen für nachhaltigen Konsum ausgewirkt. Welche Erfahrungen gesammelt und Lösungen erprobt wurden, darum ging es bei der MitWirkstatt "Engagiert und digital vernetzt in Corona-Zeiten". 

Erfahrungsaustausch per Chat und Bildschirm 

Auch die MitWirkstatt fand nicht persönlich, sondern als Video-Konferenz statt. Ein Format, an das sich alle Beteiligten inzwischen gewöhnt haben. Ob Zoom, Skype, Mumble, Dudle, WeTransfer, Trello oder Telegram: Alle teilnehmenden Gruppen organisierten in den vergangenen Wochen ihr Engagement online. Das stellte die Beteiligten vor einige Herausforderungen, eröffnete aber auch neue Wege, berichteten die Vertreterinnen und Vertreter von Foodsharing, Naturschutzbund, Solidarischer Landwirtschaft (Solawi), Reparatur-Werkstätten, Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung und Mehrgenerationenhaus. 

Arbeitsgruppen zu Digitalisierung und Indoor versus Outdoor

Im Mittelpunkt des MehrWert-Vernetzungstreffens standen zwei Gruppenarbeiten. Sie beschäftigten sich mit den Themenstellungen „Digitalisierung und Engagement“ sowie „Indoor- vs. Outdoor-Initiative“. Bei der Vorstellung der Ergebnisse wurde deutlich, dass Gruppen, deren Aktivitäten vor allem in Räumen stattfinden, besonders große Schwierigkeiten zu meistern hatten. So mussten beispielsweise Repair-Cafés geschlossen bleiben. Eine Reparierhilfe „to go“ und Webinare waren kreative Ideen, um dennoch aktiv sein zu können. In Gemeinschaftsgärten und bei Solawis hingegen durfte mit Abstand und begrenzter Personenzahl nach Lockerung des Lockdowns recht schnell wieder am Beet und auf dem Acker gearbeitet werden. Fast allen Initiativen, egal ob In- oder Outdoor, fehlten jedoch Veranstaltungen, um ihr Engagement zum Beispiel mit Info-Ständen bekannt zu machen. 

Reparieren mit Mund-Nasen-Maske und Gärtnern nach E-Mail-Anmeldung

Zudem galt und gilt es, sich immer wieder neuen Bestimmungen anzupassen. So berichtete Miriam Eschert vom LutherLab Bochum zur aktuellen Situation: „Unsere Garten AG trifft sich schon wieder draußen und die Aufstreichergruppe auch. Allerdings  sind das keine offenen Angebote mehr, sondern man muss sich über E-Mail anmelden. Drinnen dürfen wir leider noch nichts machen.“ In der offenen Werkstatt des Makerspace Gütersloh arbeiten maximal zwei Haushalte wieder im Raum. Bedingung für die Wiedereröffnung des Repair-Cafés könnte jedoch sein, dass – wie in der Gastronomie - alle Adressen der Anwesenden notiert und zudem Mund-Nasen-Masken getragen werden.   

Mix aus digitalen und analogen Bausteinen auch in der "Nach-Corona-Zeit" 

Sich in die verschiedenen digitalen Tools einzuarbeiten, nahm zunächst viel Zeit in Anspruch und erforderte Expertise, war sich die Arbeitsgruppe Digitalisierung einig. Mittlerweile sei auch eine gewisse Übersättigung mit Onlineformaten festzustellen. Allerdings hätten sich manche der neuen Kommunikationswege auch als sehr praktisch und positiv für die Gruppe erwiesen. So stieg teilweise die Zahl derer, die zu Besprechungen  hinzukamen – offenbar war es leichter, von Zuhause an einer Telefon- oder Videokonferenz teilzunehmen als für ein Treffen einen bestimmten Ort aufzusuchen. Alle beteiligten Initiativen wollen daher auch in der "Nach-Corona-Zeit" einen Mix aus digitalen beziehungsweise telefonischen und persönlichen Kanälen für ihre interne Kommunikation nutzen. Sie seien ein wichtiger Bestandteil von gutem Austausch, auch wenn der reale Austausch das Wichtigste bleibe, so das Fazit.   

Folgende Initiativen waren bei der MitWirkstatt dabei: LutherLAB e.V. Bochum, Naturschutzbund (NABU) Haltern am See, GWÖ Düsseldorf, Foodsharing Bochum, Makerspace Gütersloh, Solawi Köln, Mehrgenerationenhaus Frechen, Ernährungsrat Rhein-Kreis Neuss.

Das MehrWert-Projekt hat eine Studie "Lokale Initiativen für nachhaltigen Konsum in der Corona-Krise" in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden Ende Juli 2020 veröffentlicht. 

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